Das sächsische Bäckerhandwerk und die Landwirtschaft stehen gleichermaßen unter Druck: steigende wirtschaftliche Unsicherheiten, veränderte Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit prägen die Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund haben die Bäckerei Eßrich aus Liebertwolkwitz und die Wachauer Agrarprodukte GmbH eine besondere Kooperation gestartet. Ziel war es, ein Produkt zu entwickeln, das Tradition, Regionalität und handwerkliche Qualität miteinander verbindet.
Die Idee mündete im „Leipziger Reiterbrot“, das sich auf die historische Reiterschlacht von 1813 in Liebertwolkwitz bezieht und damit einen starken regional-historischen Bezug aufweist. Ausgangspunkt war die Tradition der Brotkultur um 1800, die durch den Einsatz alter Getreidesorten und die Nutzung der hauseigenen Mühle der Bäckerei Eßrich neu interpretiert wurde. Auf diese Weise prägt Regionalität den gesamten Produktionsprozess – von den Rohstoffen über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Brot.
Seit April 2025 ist das Leipziger Reiterbrot auf dem Markt. Es besticht durch wertvolle Inhaltsstoffe wie Roggen, Hafer und Gerste, eine besonders lange Teigruhe und den konsequenten Verzicht auf Zusatzstoffe. Neben den eigenen Filialen wird es in ausgewählten Regionalläden, Feinkostgeschäften sowie auf Märkten und Veranstaltungen vertrieben. Perspektivisch ist auch die Aufnahme in REWE-Filialen geplant. Begleitinformationen am Verkaufsort erzählen die Geschichte der Zusammenarbeit und stärken das Storytelling rund um das Produkt. Ziel ist es, bis Ende 2025 eine Produktion von monatlich rund 1.500 Broten zu erreichen, Umsätze von 6.500 bis 8.000 Euro zu erzielen und das Image der Bäckerei als regional verantwortungsvoller Betrieb weiter zu festigen. Das Projekt zeigt, wie regionale Kooperationen innovative Produkte hervorbringen können, die sowohl ökonomisch als auch kulturell Mehrwert schaffen